Sobald es um Webbrowser und Online-Tracking geht, sind auch fast immer Cookies und Cookie-Manager im Spiel.
Die Werbewirtschaft ist kreativ und es gibt immer wieder neue Alternativen!
Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt.
Es gibt kaum eine Datenschutzschulung ohne das Thema Cookies und das ist auch gut so. Der Datenschutz war – zumindest aus Sicht des Endverbrauchers – insoweit erfolgreich, als dass die Maßnahmen gegen die Tracking-Cookies zugenommen haben.
Übersicht
„Cookieless Tracking“
Das Interesse an Tracking und Profiling ist groß. Die wachsende Kontrolle für NutzerInnen über Tracking-Cookies – auch indem das Setzen von Cookies von den Usern häufig untersagt wird – wurde für die Unternehmen zunehmend erkannt und entsprechend gegengesteuert. So gibt es bereits andere Methoden, um anders zu tracken, denn ohne Tracking auch oft keine zielgerichtete Ansprache der potenziellen Kunden.
Thematisiert werden muss dieses Thema im Zusammenhang mit dem Datenschutz nicht wegen der Cookies selbst, da diese u.U. auch notwendig sein können. Vielmehr ist es wichtig, wenn es um die Nachverfolgung von Nutzerdaten ohne Rechtsgrundlage geht.
Diese ist nämlich deutlich: „Wenn Webseiten-Betreibende das Verhalten ihrer Nutzerinnen und Nutzer mit Hilfe von Cookies und anderen Technologien verfolgen wollen, benötigen sie dafür eine Rechtsgrundlage.“ (s. Pressemitteilung unter https://ogy.de/blnbdi-tracking). So weit, so gut. Die Herausforderung liegt darin, dass die „anderen Technologien“ mit denen man evtl. leichter und ohne eine Einwilligung als Rechtsgrundlage ans Tracking heranrücken kann, häufig nicht so bekannt wie die Cookies sind.
Tracking-Technologien
Es gibt verschiedene Prüfwerke, die sich eignen, um die Cookie-Alternativen aufzudecken wie z.B. EFF (Electronic Frontier Foundation) oder „Cover Your Tracks„.
Beispiele für untersuchte Tracking-Verfahren:
- Add-ons und Plug-Ins im Browser, die installiert wurden
- System Fonts
- WebGL Vendor & Renderer
- Für Audio genutzte Einstellungen und Verfahren
Einzelne Browser-Installationen können damit also anhand gewisser Parameter ohne das Ablegen von Cookies identifiziert werden.
Die versteckte Gefahr bei Online-Tracking
Häufig sind wir uns bewusst, dass Werbung ein wichtiges Finanzierungsmittel im Internet ist. Dennoch geht es bei Online-Tracking um mehr als nur die Werbung. Es wurde herausgefunden, dass durch das Tracking-, Profiling- und Targeting-Ökosystem auch die Meinungsbildung manipuliert werden kann.
Google Topics
Auch Google hat eine Alternative zu Tracking-Cookies veröffentlicht: Google Topics.
Google Topics ermittelt anhand des Browserverlaufs die Interessen und Themen des/der Nutzers/ Nutzerin, wodurch dem Browser und damit auch den Usern gewisse Interessensgebiete zugeordnet werden. Es wird angegeben, dass Kontrollmöglichkeiten und Transparenz gegeben seien. Für die konkrete Kontrolle sind allerdings zusätzliche Maßnahmen im Browser notwendig. Es ist anzunehmen, dass nur die wenigsten User Gebrauch von den Einstellungsoptionen machen werden. Gleichzeitig geht auch hier eine Art von Manipulation und Diskriminierung durch die persönlichen Anzeigen (übrigens ohne ausdrückliche Zustimmung) einher.
ETracker & der Cookie-Banner
Wenn etracker genutzt wird, dann werden – zumindest laut dem Unternehmen – keine personenbezogenen Daten verwendet (im Gegensatz zum Tracking mit Cookies oder zum Tracking ohne Cookies bei anderen Anbietern). Insbesondere das Telemediengesetz und die EU-Datenschutz-Grundverordnung) verlangen, dass Website-Besucher über die Verwendung von Cookies informiert werden und ihre Einwilligung dazu eingeholt wird. Ein Cookie-Banner sollte daher in jedem Fall Informationen darüber enthalten, dass die Website Cookies verwendet und welche Art von Cookies (z.B. Session-Cookies, Tracking-Cookies) eingesetzt werden.
Wenn ohne Cookies gearbeitet wird, dann sollte das Cookie-Banner als Info bzgl. etracker umgeschrieben werden. Eine Einwilligung wird dann mit etracker nicht benötigt, da keine Personendaten verwendet werden. Trotzdem sollte es einen Hinweis zur Nutzung von etracker in der Datenschutzerklärung im Web geben. Sofern in der Datenschutzerklärung ein Textabschnitt hierzu vorhanden ist, kann streng genommen das Banner dann auch weglassen werden, aus Transparenzgründen ist es aber dennoch ratsam.
Fazit
Eigenverantwortung ist hier der Schlüssel und der einzige Weg, Ihre Daten zu schützen. Neue Alternativen bedeuten oft auch neue Einstellungen, Browser-Add-ons oder Tools. Überlassen Sie es also lieber nicht den Mitarbeitenden selbst für die richtigen Einstellungen zu sorgen, sondern bieten Sie hier eine einheitliche Unterstützung an.
Sollten Sie selbst Hilfe benötigen, melden Sie sich gerne bei uns.
Quelle: Viele der Gedanken hier haben wir aus der Zeitschrift „Datenschutz-Praxis“, Ausgabe 09/2022
1 Gedanke zu „Online-Tracking ohne Cookies“