KI-Verordnung: Regulierung und Datenschutz

Ein strategischer Ansatz für Organisationen

In der Welt der künstlichen Intelligenz (KI) stehen Organisationen vor der Herausforderung, innovative Technologien zu nutzen, während sie gleichzeitig regulatorische Anforderungen erfüllen und das Vertrauen ihrer Nutzer wahren. Die EU KI-Verordnung und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bilden zwei wesentliche Pfeiler der Regulierungslandschaft in Europa. Ihre Zusammenführung und praktische Anwendung erfordern eine sorgfältige Planung und Umsetzung, insbesondere bei der Durchführung von Datenschutz-Folgenabschätzungen (DSFA).

Übersicht

  1. EU KI-Verordnung: Rahmenwerk und Herausforderungen
  2. Datenschutz-Folgenabschätzung: Ein unverzichtbares Tool
  3. Praktische Herausforderungen und Lösungsansätze
  4. Fazit: Synergien nutzen und Compliance sichern

1) EU KI-Verordnung: Rahmenwerk und Herausforderungen

Die EU KI-Verordnung zielt darauf ab, den Einsatz von KI-Systemen in Europa zu regulieren, indem sie klare Richtlinien für Hochrisiko-KI vorgibt und bestimmte Anwendungen, wie manipulative KI oder Social Scoring, verbietet. Diese Regulierung befasst sich sowohl mit dem Verbot bestimmter KI-Anwendungen als auch mit der differenzierten Regulierung von KI-Systemen, die in kritischen Infrastrukturen wie der öffentlichen Verwaltung und der Strafverfolgung eingesetzt werden.

2) Datenschutz-Folgenabschätzung: Ein unverzichtbares Tool

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Ein zentraler Aspekt des effektiven Einsatzes von KI ist die Datenschutz-Folgenabschätzung. Diese wird besonders wichtig, wenn KI-Systeme Daten verarbeiten, die potenziell sensible oder persönliche Informationen beinhalten. Organisationen, die KI einsetzen, etwa in Webshops zur Automatisierung der Kundenkommunikation, müssen die Risiken, die mit der Verarbeitung dieser Daten verbunden sind, gründlich bewerten.

Die DSFA beginnt typischerweise mit der Bildung eines interdisziplinären Teams und der detaillierten Beschreibung der Verarbeitungsvorgänge. Dies schließt die Zwecke der Datenverarbeitung und die Notwendigkeit der eingesetzten Daten mit ein. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Datenflüssen und -speicherorten, besonders wenn diese in Drittländern außerhalb der EU liegen, was zusätzliche Risiken birgt.

3) Praktische Herausforderungen und Lösungsansätze

Ein spezifisches Risiko bei KI-Systemen, die in der Kundenkommunikation eingesetzt werden, besteht darin, dass der KI-Anbieter die gesammelten Daten möglicherweise für eigene Zwecke verwendet. Eine weitere Gefahr ist, dass die KI unerwünschte oder sogar diskriminierende Antworten generiert. Hierzu ist eine sorgfältige Risikoanalyse erforderlich, gefolgt von der Definition und Implementierung von Abhilfemaßnahmen, wie vertraglichen Regelungen mit dem KI-Anbieter oder der Einrichtung von Überprüfungsprozessen, die sicherstellen, dass alle KI-Antworten vor ihrer Freigabe validiert werden.

4) Fazit: Synergien nutzen und Compliance sichern

Die KI-Verordnung und die DSGVO bieten ein robustes Regelwerk für den Einsatz von KI in respektvoller Übereinstimmung mit dem Datenschutz. Organisationen sind gut beraten, diese Vorgaben nicht nur als Einschränkung, sondern als Chance zu verstehen, das Vertrauen der Nutzer zu stärken und die Qualität ihrer Dienstleistungen zu verbessern. Durch die Integration von Datenschutzbestimmungen in die KI-Strategien können Synergien geschaffen werden, die sowohl die Compliance erleichtern als auch Innovationen fördern.

Die praktische Umsetzung dieser Regulierungen erfordert eine durchdachte Strategie und das Engagement aller Stakeholder in der Organisation. Mit einem systematischen Ansatz zur Datenschutz-Folgenabschätzung können Risiken minimiert und der sichere sowie ethisch verantwortungsvolle Einsatz von KI-Technologien gewährleistet werden.

Melden Sie sich gerne bei uns bei weiteren Fragen.

Quelle: Viele der Gedanken hier haben wir aus der Zeitschrift „Datenschutz-Praxis“, Ausgabe 06/2024

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